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The Gaslight Anthem

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Palladium

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Konzertbericht



Datum: 28.07.2018

Ohne Worte

The Gaslight Anthem spielten in Köln

Köln (ml)    2015 gingen The Gaslight Anthem in eine unbestimmt lange Live-Pause. Dieses Jahr feiert nun allerdings ihr wohl wichtigstes Album "The '59 Sound" sein 10-jähriges Jubiläum. Allen Auflösungsgerüchten zum Trotz kündigten The Gaslight Anthem rund um dieses Jubiläum eine kleine Tour an und spielten in deren Rahmen auch zwei exklusve Live-Shows in Köln.

The Gaslight Anthem spielten zwei exklusive "The '59 Sound"-Albumshows im Palladium Köln. Foto: Marcel Linke

3 Jahre ist es her seit The Gaslight Anthem zum letzten Mal regulär miteinander auftraten. 4 Jahre ist es seit dem
Fotos zum Konzert
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letzten Album der Band her. Angesichts ihres jährlichen beziehungsweise zweijährlichen Veröffentlichungsrhythmus was neues Material angeht ist das eine Ewigkeit. Nach zwei Alben von Brian Fallon wurde dann auch die Vermutung immer größer, dass sich The Gaslight Anthem aufgelöst haben. Bis die Band im Frühjahr Konzerte rund um das 10-jährige Jubiläum von "The '59 Sound" ankündigte.
 
Am 28. Juli war es dann endlich so weit. Deutschland bekam bei hochsommerlichen Temperaturen seine "The '59 Sound"-Album-Show. Aus dem ganzen Land reisten die Fans von The Gaslight Anthem an. Für die Band sind die beiden ausverkauften Shows im Palladium wohl zusammen genommen die bisher größte Headline-Show in Deutschland.
Als Support brachten die Jungs aus New Jersey gleich zwei Bands mit. Matthew Ryan machte den Beginn mit solidem Rocke und Dave Hause, ein alter Bekannter und zusammen unterwegs im Februar mit Brian Fallon, brachte den Acoustic Punk mit.
 
Was nun folgte war fast zwei Stunden lang purer Abriss. The Gaslight Anthem kamen auf die Bühne, und anders als man es von Shows auf denen ein komplettes Album in Reihenfolge gespielt wird sonst kennt, spielten The Gaslight Anthem erst einmal Songs ihrer Platten "Handwritten" und "American Slang".
Ohne ein Wort von Brian Fallon ging das Set nun allerdings nahtlos in das Album "The '59 Sound" über. Das Publikum hat sich vorbereitet. Zu jedem Song wurde mitgesungen und mitgegröhlt. Die Bühne wurde fast übertönt. Den Song "The '59 Sound" durfte dann auch Chris aus dem Publikum auf der Gitarre spielen. Oh ja, The Gaslight Anthem sind zurück. Zurück mit dem Punkrock, den sie machen und zurück mit den ruhigeren Songs, die sie auch machen.
Einzig und allein wunderte es über die komplette Spielzeit des Albums, dass der sonst sehr redselige Brian Fallon nicht einen Ton gesagt hat. Man ließ die Musik für sich sprechen, die nach einer viel zu knappen Stunde des Albums dann auch schon auf das Schlusslied "The Backseat" hinsteuerte.
 
Trotzdem wären The Gaslight Anthem nicht The Gaslight Anthem, wenn man nach einer Stunde schon Feierabend machen würde. Das geht vielleicht auf Festivals. Hier aber nicht. An das Album schloss sich dann noch ein Ritt durch die verschiedenen Alben The Gaslight Anthems an. "Boomboxes and Dictionaries", "1930" sowie "We're Getting A Divorce, You Keep The Diner" vom ersten und auch lautesten Album durften ebenso wenig fehlen, wie die ruhigen Songs der Band "Underneath The Ground" und "National Anthem". Und natürlich kamen auch die Radiohits der Band, zumindestens bezogen auf die deutschen Radios, in die Setlist: "45", sowie "American Slang", welches zusammen mit Dave Hause den krönenden Abschluss auf einen tollen Abend setzte.
 
Gefühlt gab es The Gaslight Anthem schon nicht mehr. Selbst Wikipedia hat bis zuletzt noch von "Auflösung" und nicht von "Pause" geschrieben. Umso erfreuter waren die Fans als Konzerte angekündigt wurden. Und diese hat das Publikum auch sichtlich genossen. Wo es einem 2014 ein ganz klein wenig so vorkam, als ob die Luft raus ist, war Energie vorhanden. Sowohl den Fans als auch der Band hat diese Pause sichtlich gut getan. Auch wenn der sonst so redselige Brian Fallon dieses Mal keine einzige Ansage gemacht hat: Die Stimmung war grandios. Das fühlt sich wieder so an, wie in den Zeiten vor zehn Jahren als die Band hier ihren Durchbruch feierte.
Vielleicht wird das nächste Album ja wieder eine Punkrockplatte? Und selbst wenn nicht. Die Übersättigung, die sich 2014 und 2015 einstellte ist auf alle Fälle nicht mehr da. Gute Dinge muss man einfach auch mal in Maßen genießen. Wir sind und bleiben gespannt, wie es weiter geht.

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