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Konzertbericht



Datum: 14.03.2011

Beatsteaks in Münster

In einer Welt, in der man nur noch lebt, damit man täglich zu den Beatsteaks geht

Münster (ml)    Die Beatsteaks aus Berlin sind gerade auf Tour. Für ein Konzert kamen sie nach Münster in die ausverkaufte Halle Münsterland. Supportet wurden sie von Kraftklub, die damit zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit in der Halle Münsterland als Vorgruppe auftreten durften.

Fotos zum Konzert
Homepage der Beatsteaks
Homepage von Kraftklub


Münster hat 280.000 Einwohner, hier sind die 7000 geilsten. - Dieser Satz stammt von Arnim, Frontmann man der Beatsteaks. Und mit diesem Satz sollte er heute absolut Recht haben.

Die Halle Münsterland ist bis auf den letzten Platz ausverkauft. Schon früh haben sich die Fans eingefunden, selbst hinten wird es eng. Doch bevor sich das Publikum in Atomic Love mit den Beatsteaks begibt, gehen erstmal Kraftklub auf die Bühne, die auch schnell feststellen schon einmal hier gewesen zu sein.
Richtig, gerade erst im Dezember haben sie für Fettes Brot in der größten Münsteraner Konzerthalle eröffnet.
Mit ihrem tanzbaren Indie-Pop inklusive Rap-Einlagen der gesamten Band, die wie eine Mischung aus Deichkind, Frittenbude, Fettes Brot und Fanta 4 klingen, kann die Kraftklub das Publikum schon gut warm werden lassen. Es bildet sich ein Moshpit, dem auch das letzte Lied gewidmet wird: Wir sind deine neue Lieblingsband, die Lieblingsband deiner Lieblingsband.


Die Beatsteaks bringen die Halle zum Kochen

Nun dauert es nicht mehr lange bis die Beatsteaks auf die Bühne gehen. Das Licht geht aus, das Intro fängt an, das Banner der Beatsteaks wird in die Luft gezogen und es erklingen die Töne von Atomic Love.
Was nun folgt ist ein Feuerwerk für die Sinne. Wellen die in der Mitte im Moshpit anfangen schlagen aus bis zu den Rändern der Halle. Der Saal verwandelt sich in einen Hexenkessel. Schon früh spielen die Beatsteaks ihren Radiohit aus dem aktuellen Album Boombox: Milk & Honey. Dieser Song lässt Arnim aber erst so richtig auf die Bühne hüpfen und so werden auch die entfernten Tribünen mit in die Show einbezogen, wie man es sonst nur von den Ärzten gewöhnt ist. Mit dem Unterschied, dass Arnim ohne Instrument mit seinem Funkmikrofon die Gelegenheit hat nah an die Sitzenden in den vorderen Reihen heran zu treten.


Beatsteaks spielen eine gemischte Setlist

Dass die Setlist heute gemischt sein wird wurde vielen schon mit Atomic Love klar. Es folgen neben Under A Clear Blue Sky vom aktuellen Album auch ältere Hits, wie Monster und Frieda Und Die Bomben. Auch Summer oder die Berlin-Hymne Hey Du runden das Gesamtbild ab.
Schnell fällt Arnim auf, dass es am anderen Ende der Halle auf der gegenüber liegenden Tribüne noch sitzende Konzertbesucher gab. So etwas darf natürlich nicht sein und wird dementsprechend kommentiert: Ich glaube ich spinne, sitzt Münster auf seinem Arsch?. Dies sollte sich zur Ska-Nummer Automatic, heimlicher Titelsong des Albums Boombox, ändern. Die Show, die Arnim zu diesem Lied durch gezogen hat, erinnerte entfernt an die des Entertainers Jan Delay.
Es folgt Access Adrenalin, welches zur Überraschung aller mit der fest installierten Hallenbeleuchtung gespielt wird. Die Halle Münsterland hat anders als normale Mehrzweckhallen aber auch nicht nur eine fest installierte sondern schon eine festliche Beleuchtung. Hier finden auch große Bälle statt und Konferenzen. Unter der Decke hängen deswegen eher kronleuchterartige Lampen. Tolle Stimmung.


Münster steht auf alte Beatsteaks-Songs

Nachdem nun Hail To The Freaks beim Münsteraner Publikum sehr gut angekommen ist, konnte es sich Arnim nicht verkneifen und musste fragen, ob Münster alte Beatsteaks-Songs will. Münster bejahte dies und bekam einen alten Beatsteaks-Song: In einer Welt in der man nur noch lebt.... Falscher alter Beatsteaks-Song, dieser ist nämlich von den Toten Hosen, die an diesem Abend selber anwesend waren und das Konzert von der Business Tribüne verfolgte.
Natürlich folgte auch ein richtiger alter Song. Panic wurde den Donots gewidmet, deren Hochburg Münster ist. Die Donots, eine Band mit der die Beatsteaks groß geworden sind, eine Band in deren die Beatsteaks sogar im Vorprogramm gespielt haben. Aber das ist lange her, heute wäre es eher andersrum. Mit Hand In Hand und Let Me In wurde der Hauptteil des Konzertes geschlossen. Klassisch bei Let Me In natürlich mit einem Hinsetzpart, welcher trotz Enge vor der Bühne und in der gesamten Halle gut funktionierte.

Die erste Zugabe des Abends lieferte gleich die nächsten Perlen des Tages. Es wurden neben Jane Became Insane und Cut Off The Top mit Territorial Pissing Nirvana gecovert.


Zum Ende wird das Publikum voll einbezogen

Die zweite Zugabe startete mit Mietzi's Song. Hier schmeißt Arnim zum Ende seine Gitarre in die Ecke und fragt: Wollt ihr noch? Könnt ihr noch? Dürft ihr noch?. Klar, dass alle Fragen vom mittlerweile kaputten aber gut mit Wasser versorgten Publikum nochmals bejaht werden. Es folgt As I Please, welches nochmal komplett nach vorne raus geht. So weit nach vorne, dass es Arnim nicht mehr auf der Bühne hält und er über den breiten Graben ins Publikum einen Stage Dive macht. So weit, dass selbst die Securities nicht mehr nachkommen ihn fest zu halten und er wenige Meter weit in die Fanmasse hinein getragen wird. Alles brodelt noch, bevor es zur Abkühlung und zum Abschluss I Don't Care As Long As You Sing gibt.

Mit diesem Lied geht dann auch ein Abend zu Ende, der keine Tiefpunkte kannte. Die Beatsteaks sind frisch. Das Album Boombox hat sich noch nicht überspielt. Die Menge an Fans ist noch nicht gesättigt. Seit langem gab es keine größere Beatsteaks-Tour mehr, dafür geht das Konzert in Münster umso mehr ab. Man erkennt die Spielfreude in den Augen der Bands und da diese natürlich nicht nur Musik macht, sondern auch ernst genommen werden möchte in ihrer Meinung, darf auch hier das Thema Japan nicht fehlen und das Publikum wird aufgefordert, alles was es hat zu spenden.

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Bands: Beatsteaks Kraftklub
Locations: Halle Münsterland
Allgemein: Konzertbericht

Datum: 14.03.2011

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