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Datum: 21.03.2015

Funny Van Dannen bringt das Forum ins Schwitzen

Ein Best Of vom Best Of

Bielefeld (as)    Das neue Album des Meisters der Liedermacherkunst heißt "Geile Welt" und ist eine Bandplatte. Funny van Dannen bleibt aber trotzdem ein Solokünstler. Um das Bielefelder Publikum zu begeistern, braucht er auch nicht mehr als eine Gitarre, ab und zu die Mundharmonika, und ein Set vollgepackt mit Hits, Hits, Hits.

Funny van Dannen spielte im Forum Bielefeld ein Konzert. Foto: Kristof Linke

Wir haben uns im Vorfeld gefragt, ob Funny dieses Mal mit Band auftreten möge, um "Geile Welt" auf die Bühne zu
Fotos zum Konzert
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bringen. Nach einer kurzen Verspätung lüftet sich dieses Geheimnis, denn um 20:20 Uhr betritt er doch alleine die Bühne des gut gefüllten Forums. Dort bleibt er über zwei Stunden lang stehen und singt für Bielefeld. Eine respektable Ausdauer über die der 57-jährige verfügt.
Auf Seiten des Publikums sieht das etwas anders aus. Denn weil im Forum zwar die Heizung sehr gut, die Lüftung hingegen eher nicht funktioniert, wird es im Laufe des Konzertes leerer vor der Bühne. In der Tat ist die Luft extrem dünn und die menschliche Wärme besorgt dann den Rest. Für die im Schnitt etwas älteren Zuschauer ist eine Pause an der frischen Luft alternativlos.

Doch dafür kann der Künstler ja nichts! Der macht von Beginn an alles richtig, startet mit einem Lob für die Arminia und einem Lied über latente Homosexualität im Profifußball. Darauf folgt wenig vom neuen Album, sondern eher ein Best Of vom "Best Of Funny van Dannen": Er liefert Hits am laufenden Band. Das Publikum nimmt dankend an und singt fröhlich mit bei Klassikern wie "Posex und Poesie", "Lesbische schwarze Behinderte", oder "menschenverachtende Untergrundsmusik". Auch "Herzscheiße", "Nebelmaschine" und "Rod Weiler" kommen sehr gut an. Genauso wie "Ukapiposter" und "Schilddrüsenunterfunktion". Eigentlich kommt sogar jeder Song gut an. Was soll man hier noch groß schreiben? Wer Ostwestfalen zum Mitsingen bringen kann, der hat doch schon gewonnen, oder?!

Einzig sei ihm fehlende politische Bissigkeit vorzuwerfen. Lag ihm noch beim letzten Besuch im Kamp die ein oder andere Spitze gegen eine gewisse Atomlobbynutte auf der Zunge, sind heute vermehrt seine Söhne (die fiesen Erbschleicher) Ziel seiner Anekdoten. Damals gab es aber auch Wein statt Wasser: Ein Mann wird nicht jünger. Dafür sieht die Bühne nett aus, mit gleich zwei Diskokugeln und dezentem Nebeleinsatz. Ton und Licht sind heute tadellos, so wie auch der Künstler. Denn ein Eimer ist ein Eimer und kann nichts anderes sein.

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Datum: 21.03.2015

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