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Open Air

Weser Moshfest in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen (m2w)    von Marit Koch und Simon Stucke

Wer sich am Samstag, den 25.09.2010 ab 15 Uhr beim Rehmer Vereinsheim in der Adam-Opel-Straße in Bad Oeynhausen eingefunden hatte, konnte Zeuge des Weser Moshfests, OWLs erstem Metal Open Air, werden. Denen, die den Weg dorthin leider nicht gefunden haben sei gesagt, dass sie etwas verpasst haben und das nicht nur, weil es das erste Festival, die Geburtsstunde desselben war und man somit nicht, wenn man diese Zukunftsprognose wagen darf, beim 25 jährigen Jubiläum sagen kann, dass man von Anfang an dabei war, sondern weil die anwesenden Bands wirklich Freude an der Musik transportierten.

Bilder zum Festival
Homepage vom Weser Moshfest


Organisiert wurde die Veranstaltung vom im Juli 2010 rund um dem 1. Vorsitzenden André Freitag gegründeten Metal e.V. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den regionalen und überregionalen Metal und Hardcore zu unterstützen, als Veranstalter sowie als finanzielle Stütze zu fungieren und so ein Netzwerk in der Szene zu etablieren.
Dass ein durchdachtes Konzept vorliegt, wurde beim Moshfest gezeigt, da die Kombination aus freiem Eintritt und günstigen Preisen für Wurst und Getränke gut funktionierte. Schließlich trinken wir alle lieber zwei Bier für drei Euro als eines für 2,5 Euro und wo schon zwei Bier sind, da passt ein drittes auch noch rein. Funktioniert natürlich auch mit Cola.

Der etwas schleppende Start wurde mit „Sound of Solace“ eingeleitet. Die Jungs hatten mit 16:30 Uhr Spielbeginn und vereinzeltem Sonnenschein einfach nicht die beste Zeit für wütenden Metalcore erwischt, sodass sich das Interesse des Publikums eher auf den Waffelstand als auf mehr oder weniger rhythmische Tanzbewegungen bezog. Dass die Band auch noch auf ihren Bassisten Daniel verzichten musste, Gitarrist und Sänger Lucas eine Saite riss, die Anwesenden der Aufforderung von Jannis, ebenfalls Sänger und Gitarrist, sich wenigstens ein bisschen zu bewegen oder auch einfach nur näher an die Bühne zu kommen, nicht nachkamen, erschwerte den Einstieg zusätzlich. Nur bei Drummer Marius schien alles gut zu sein.
Die Herforder Band „Pray for Absolution“ konnte sich da schon über etwas mehr Beteiligung vom Publikum freuen. Die fünfköpfige Band setzt sich aus den ehemaligen Mitgliedern von „Burned Alive“, Freddy (Gesang), Tim (Gitarre), Sajid (Bass) und Henrik (Schlagzeug), zusammen. Komplementiert werden sie durch Simon, ebenfalls an der Gitarre. In dieser Konstellation war es erst ihr zweiter Auftritt mit einer komplett neuen Setlist. Zukünftig planen die Jungs überregional an Bekanntheit zu gewinnen und ihr Album fertig zu stellen. Im Interview ließen sie verlauten, dass sie nur noch machen wollen, worauf sie Lust haben, das dann aber gut und professionell.
Wer „Pray for Absolution“ wiedersehen möchte, der kann das am 31.10.2010 in Herford im Elfenbein tun.
Für diejenigen, die nicht so lange auf laute Livemusik warten wollen besteht am 22.10.2010 im Haus der Jugend in Bad Oeynhausen die Möglichkeit, „Choose your Path“ spielen zu sehen. Die vierköpfige Hardcore-Band ist deutschlandweit unterwegs und spielt, laut Sänger André, für Spritgeld. Ihre EP mit sechs Songs kam im Mai 2009 raus.
Die seit fünf Jahren bestehende Band „Samara“ kann ebenfalls schon ein Demo vorweisen, welches im Studio des Schlagzeugers von „Comander Keen“, eine in Löhne ansässige Metalcore-Band, die auch beim Moshfest vertreten war, aufgenommen wurde.
Leider gerieten die Bands zu fortschreitender Stunde wegen der Auflage, um 23:30 Uhr Ruhe einkehren lassen zu müssen, vermehrt unter Zeitdruck, sodass es für „Decay of Thoughts“, „Uncover“, „For all this Bloodshed“ und „Headshot.failed.Desperation“ nicht mehr möglich war, die gesamte vorbereitete Setlist spielen zu können.
Der mittlerweile ausgelassenen allgemeinen Stimmung konnte das allerdings keinen Abbruch antun. Insgesamt wurde, um einige Stimmen zu zitieren, die Veranstaltung als famos, cool und Plattform für „lauten, dreckigen Rotz ’n‘ Roll“ betitelt. Oder, wie ein Lipper es formulierte: „Astrein“.
Vermehrt wurde auch der Wunsch nach Campingmöglichkeiten geäußert. Dies, so sollte erwähnt werden, doch eher von Menschen, mit fortgeschrittenem Alkoholpegel.
Wer seine verwöhnten Ohren statt auf einer Parkbank an der Weser doch lieber im (heimischen) Bett unterbringen wollte und dafür irgendwie den Weg von ca. vier Kilometern zum Bahnhof Bad Oeynhausen hinter sich gebracht hat, der hatte bis 22:30 Uhr die Möglichkeit einem, nennen wir es Arrangement, der Bahnhofsmission beizuwohnen, die es fertigbrachten die Vorhalle mit einer Gesangstruppe von Jesus House beschallen zu lassen.

Also, danke Bad Oeynhausen. Danke, für einen von Musik erfüllten Tag der Gegensätze!

Danke, und bis zum nächsten Mal!

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