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Appletreegarden

Keine Apfelbäume, dafür aber eine Menge Leckerbissen

Diepholz (m2w)    ein Bericht von Liesa Beermann

Mit einem kleinen aber feinen Line-up ging das Appletreegarden Festival in Diepholz an den Start. Von lokalen Größen über Bands wie Friska Viljor und Clickclickdecker bis hin zu Stars wie Eight Legs, Tiger Lou und Bonaparte war jeder Bekanntheitsgrad vertreten. Hier ein paar Eindrücke vom zweiten Festivaltag, der zugleich der vorerst letzter Tag von Tiger Lou sein sollte.

Bilder zum Festival
Homepage vom Appletreegarden


Auf den ersten Blick erscheint das Appletreegarden wie ein kleines Umsonst und Draußen Festival irgendwo in der Pampa. Eine kleine Waldlichtung, davor die Campingwiese. Es gibt eine Bühne und für alle einfachen kulinarischen und trinklustigen Bedürfnisse ist gesorgt. Der begeisterte Festivalgänger kann sich von mittags bis morgens um 6 Uhr von besten Alternative-, Indie- und Electro-Sounds beschallen lassen.
Nun aber zu den Highlights am zweiten Festivaltag. Das prominentere Abendprogramm wurde eröffnet von Clickclickdecker, der zwar gute Musik ablieferte, aber nicht viel Anstrengungen unternahm um das chillige Festivalpublikum in Extase zu versetzen. Die Fans tanzten und jubelten so oder so und der Rest lag drum herum und genoss die musikalischen Eindrücke, die auf ihn einrieselte. Qualitativ ja auch eher lohnenswert, wenn man nicht so auf Bühnenshow steht.

Nervöser wurden die Herumliegenden dann als die extra aus Kanada eingeflogenen „Handsome Furs“ die Bühne kaperten. Doch was zunächst mit harten elektronischen Beats einheizte wurde schnell zu einem immer gleich bleibenden Rhythmus, zu der die hyperaktive Frontfrau etwas too much erschien. Trotzdem ein guter Start in den Abend, denn der Kreislauf wurde in Schwung gebracht und das Tanzbein aufgewärmt, um im Anschluss mit „Eight Legs“ richtig loszufeiern, die kurzfristig für Dúné eingesprungen sind. Es war schon ihr zweiter Gig an einem Tag, doch von Ausgepowertsein keine Spur. Die acht Beine aus London brachten das zuvor noch eher ruhige Publikum zum tanzen und mitgrölen. Alles feierte den gepflegten Indierock.

Richtig zum beben gebracht wurde die Waldlichtung jedoch erst mit dem absoluten Höhepunkt auf den alle gewartet hatten. Tiger Lou gaben auf dem Appletreegardenfestival ihr vorerst letztes Konzert, bevor sie sich für ein paar Jahre Pause von ihren Fans verabschieden. Das Festivalgelände füllte sich auffällig kurz vor dem Auftritt der Schweden - Deutschland zeigte, dass es die Band vermissen wird, doch auf Seiten der Band keine Spur von Abschiedsschmerz. Sie spielten noch einmal richtig auf. Holten aus alten wie aus neuen Songs alles an Energie heraus was da war und wühlten die Menge auf. Das Appletreegarden Festival wurde zu einem Abschiedsfest für Tiger Lou, doch diese hinterließen mehr Hoffnung als Trauer: „This is not the end of Tiger Lou. This is the beginning“, waren die Worte von Frontmann Rasmus Kellermann, bevor er und seine Bandkollegen zur Zugabe noch einmal alles aus sich herausholten. Und mit diesen Worten wurden die Festivalbesucher beruhigt zum Abschlussgig entlassen: Do you wanna party with Bonaparte? Hieß es zum Abschluss. Das sagt doch alles, oder?

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