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Konzertbericht



Datum: 21.08.2021

Let There Be Rock

The Hamburg Years von Tocotronic

Lingen (cq)    Endlich wieder Konzerte. Vor der Emsland Arena in Lingen findet auch dieses Jahr unter corona-konformen Hygienemaßnahmen das Arena Sommergarten Open Air statt. Mit dabei waren dieses Mal Tocotronic, die mit der Reise durch die Musik ihrer Hamburger Jahre den Samstag Abend zu einem kurzweiligen Vergnügen gemacht haben.

Tocotronic spielten beim Arena Sommergarten Open Air vor der Emsland Arena in Lingen. Foto: Marcel Linke

Lingen, Parkplatz und Außengelände der Emsland Arena. Das Wetter trüb und bewölkt, aber stabil. Die Bühne aufgeräumt und mit einzelnen Stofftieren ausstaffiert, darunter
Fotos zum Konzert
Homepage von Tocotronic
auch Daphne das Bandmaskottchen und ein undefinierbarer blauer Bär, welche später noch ihren Einsatz bekommen sollen.

Die allgemeine Stimmung ist, trotz der notwendigen Sicherheitsvorkehrung bei weiter anhaltender Corona-Pandemie, recht gelöst. Die Besucher halten sich brav an die Maskenpflicht und den nötigen Abstand sowohl am Getränke- und Imbiss-Stand, als auch bei der Suche nach dem gebuchten Sitzplatz.
Die Bestuhlung des Open Air Konzerts – geordnet in Zweier- oder Dreier-Gruppen und einer Reihung mit ausreichend Abstand – wirkt gesittet, aber nicht steril.

Auftakt "Tanz der Ritter" vom Band und Auftritt von Tocotronic: Dirk von Lowtzow in Sacco, längsgestreiftem Hemd und Baseball-Cap aus dem eigenen Merch-Shop; Jan Müller, Arne Zank und Rick McPhail eher legére in dunklen Jeans und T-Shirt mal gestreift und mal mit Aufdruck.
Eine theatralische Verbeugung von Dirk von Lowtzow, eine begrüßende Geste ans Auditorium und ein freundlich gehauchtes "Hallo Lingen" ins Mikrofon. Hiernach Entledigung des Saccos und Einsatz der Band. Losgehen soll die Reise durch die "Hamburg years" im Jahr 1995 mit "Freiburg".

Die ersten Vollblut-Fans stehen von Anfang an bei ihren Plätzen und wippen im Takt. Ohne Pause geht es weiter mit "Digital ist besser". 
Mancher Zuhörer erinnert sich an damals Mitte der 90er im eigenen Kinder/Jugendzimmer sitzend diesen dreckigen, rauen Klängen einer Garagen-Rockband zuhörend. Damals als die Songtitel noch sloganartig und merkwürdig lang waren.

Nach Abzug der Fotografen trauen sich Einzelne auch direkt vor die Bühne um zu tanzen. Mit Maske versteht sich. Es ist schön zu sehen, dass trotz Pandemie und langsam erneut steigender Infektionszahlen vereinzelt Kulturveranstaltungen wieder möglich sind. Und das tut gut, den Künstlern, wie den Zuschauern.

Es entsteht ein angenehmer Rhythmus aus zwei unmittelbar aufeinanderfolgend gespielten Songs und zwischendurch einer kurzen Ansage mit Anekdote.
Eine Hardcore Fangruppe stimmt "Ich mag dich einfach nicht mehr so" an. Dirk bedankt sich scherzhaft: "Es wäre ein Fis gewesen, aber wir nehmen es nicht persönlich. Vielen lieben Dank und Applaus an Lingen!"

"Wir schreiben das Jahr 1996 und ein heute nicht mehr bekannter Musikfernsehsender namens Viva wollte uns ein Preis verleihen mit dem Titel «Jung, deutsch, auf dem Weg nach oben». Wir haben damals abgelehnt und aus dieser Geschichte ist folgender Song entstanden..."
Und dann wird "Die Welt kann mich nicht mehr verstehen" angestimmt.

Die musikalische Hamburgreise endet im Jahr 1999 mit "Let there be Rock", "Die neue Seltsamkeit" – welches nach Aussagen von Lowtzows retrospektiv doch prophetisch für die heutigen Zeiten im Zeichen von Corona steht – "Jackpot", "Die Grenzen des guten Geschmacks", "Jenseits des Kanals" und "Das Geschenk".

Ein freundlicher Abschied der Band um ca. 21.35 Uhr mit Abgang von der Bühne und seitens der Zuschauer konsequenter Applaus für zwei Zugaben. Nun schreiben wir das Jahr 2002 und die Klassiker des weißen Albums "Tocotronic" wie "This boy is Tocotronic", "Hey Freaks" sowie ein Ausflug ins Jahr 2020 mit "Hoffnung". Den Abschluss bildet "Letztes Jahr im Sommer"; es ist wieder 1994. Der Kreis schließt sich.

Zwischen den Zugaben folgt noch eine kurze Vorstellung der ohnehin bekannten Bandmitglieder mit Namen und Funktion. Bei der Vorstellung von Dr. Arne Zank fliegen anfangs erwähnte Stofftiere in dessen Richtung seitens der Bandkollegen.

Fest steht, die aktuelleren Alben klingen heute deutlich anders. Die Musik ist ausgereifter und melodiöser. Die Texte hingegen sind weiterhin lyrisch und rätselhaft, da ist sich Texter von Lowtzow auch in all den Jahren treu geblieben.
Tocotronic haben sich in ihrer über 20 Jahre langen Bandgeschichte stetig weiterentwickelt und sind sich dabei doch stets treu geblieben. Schön ist zu sehen, dass auch die Fans ihnen in all den Jahren die Treue gehalten haben und mitgewachsen sind.

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Datum: 21.08.2021

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