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Datum: 18.03.2014

Frank Turner in Bielefeld

They told me that Bielefeld doesn't exist

Bielefeld (ml)    Frank Turner spielte am vergangenen Dienstag im Ringlokschuppen Bielefeld. Schon vor Beginn des Konzerts verspricht der Abend lang zu werden. Immerhin haben sich mit dem Sänger der Ducking Punches und Andrew Jackson Jihad gleich zwei Vorgruppen angemeldet.

Frank Turner ist definitiv mit dem Rockstar-Gen gesegnet. Foto: Danny Kötter

Mit Ducking Punches beginnt der Abend. Normalerweise treten sie als Band auf. Dieses Mal zeigt nur ihr Sänger einen wegweisenden Einstieg für das Konzert im Ringlokschuppen. Punk, gemischt mit akkustischen Klängen einer
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Western-Gitarre und rauen, gefühlvollen Stimmen. Das ist das, was das Publikum heute hören möchte und so wird Ducking Punches sehr positiv vom Publikum aufgenommen.

Mehr Personen stehen bei Andrew Jackson Jihad auf der Bühne. Sie sind weniger punkig, dafür aber melodiöser. Ein wenig erinnern sie auf der Bühne an Simon & Garfunkel. Der Eindruck festigt sich durch ein "Mrs. Robinson"-Cover, welches sie mit verändertem Text über die Bühne bringen.
Und plötzlich wird aus dem Duo ein Trio. Ein ganz besonderer Musiker setzt sich an das Schlagzeug. Frank Turner lässt es sich nicht nehmen seine eigene Vorgruppe rhythmisch zu begleiten.


Ein Genie, wie Freddy Mercury

Nach einer kurzen Umbaupause steigt um 22 Uhr die Anzahl Menschen auf der Bühne nochmalig. Dieses Mal ist es Nigel Powell, der am Schlagzeug sitzt. Frank Turner steht mit Gitarre und Mikrofon vorne und stimmt seinen Hit "Photosynthesis" an. "And most of all I will not grow up..." - Das trifft heute nicht nur auf Frank Turner zu, sondern auch auf das bunt gemischte Publikum. Einige sind schon erwachsen, wollen es nicht sein und einige wollen es nicht werden. Alle freuen sich auf das selbe Ziel: Ein tolles Frank Turner-Konzert.

Früh bildet sich zu den schnellen Songs ein Moshpit in der Halle. Irgendwie fühlt es sich bei dem textsicheren Publikum an, wie bei Bruce Springsteen und ein wenig sieht Frank Turner auch so aus, wie Bruce. Speziell, wenn er seinem Tontechniker die Gitarre, die er nach jedem Song wechselt zuwirft.
Frank Turner weiß, wie man ein Konzert beginnt, um das Publikum direkt auf seiner Seite zu haben. Und das Publikum ist auch immer wieder dankbar für kleine Verschnaufpausen, wie "Peggy Sang The Blues" oder dem sehr poppigen "Losing Days", welche sich abwechseln mit richtigen Punkrock-Songs, wie "Try This At Home", welches einfach nur ein sehr guter Song zum Pogen ist.
Mit "Glory Hallelujah" und der Textzeile "There Is No God" macht man sich gerade auf Punkrockkonzerten Freunde. Im Gegensatz zu Gott existiert Bielefeld allerdings definitiv. Das stellt auch Frank Turner fest, obwohl man ihm von der Bielefeld-Verschwörung erzählt hat und singt als Ausgleich einen Song über seine eigene Heimat: "Wessex Boy".

Nun verschwindet seine Band und es wird ruhig. Solo führt Frank Turner "Eulogy" auf. Vor einem Jahr hat ein Fan ihm den Text des Songs ins Deutsche übersetzt. Für Fehler entschuldigt sich Frank Turner vorab. Auf dem letzten Deutschland-Konzert seiner aktuellen Tour kann er den Text aber sehr gut: "Nicht jeder ist geboren, um zum Mond zu fahren. / Nicht einer von uns wird je König sein. / Nicht jeder ist ein Genie, wie Freddy Mercury. / Doch jeder hebt sein Glas und stimmt mit ein. / Ich bin bestimmt kein perfekter Sänger. / Und wir sind nicht die beste Band der Welt. / Und ob ihr jubelt oder flucht, scheiß egal wir haben's versucht. / Und das ist doch am Ende das was zählt. / Das ist doch am Ende das was zählt."


Frank Turner - Bruce Springsteen für Punks?

Mit "Tell Tale Signs" erfüllt Frank Turner dann in seinem Solo-Part sogar einen Publikumswunsch, um mit "Get Better" einen bisher unveröffentlichten Song zu spielen: "Ich würde mir hier wünschen, wenn niemand mit seinem Handy filmt, da der Song noch unveröffentlicht ist. Ich kann es euch nicht verbieten, aber wer auch immer filmt ist ein verdammtes Arschloch." - Wir können es euch also nur schreiben: Das, was da noch in Planung ist, wird gut. Aber das dürfte auch wenig überraschend sein.
Zu "I Am Disappeared" erscheint dann auch wieder der Rest der Mannschaft auf der Bühne, um den letzten Teil des regulären Sets zu spielen, in dem auch ein "The Road" und ein "If I Ever Stray" nicht fehlen darf. "Recovery" schließt das Konzert mit einem Ausflug in Richtung Publikum ab, wofür sich Frank Turner seine Gitarre auf den Rücken klemmt. Ganz so, wie der Boss.

Aber ein guter Musiker, wäre kein guter Musiker, wenn er nicht noch auf die vielen Zugabenrufe reagieren würde. Zu "The Ballad of Me and My Friends" kommt Frank Turner zuerst noch allein zurück, bevor ihn zu "I Still Believe" auch die restlichen Sleeping Souls begleiten. Und obwohl dieser Song eigentlich ein grandioser Abschluss gewesen wäre, will Frank Turner die Zeit, die man ihm gibt noch ausnutzen und schließt "Four Simple Words" an. Zu dem Power-Song mit der Textzeile "I want to dance" hält Frank Turner dann nichts mehr auf der Bühne und er springt trotz kabelgebundenem Mikro für ein allerletztes Bad an diesem Abend in die Menschenmenge.

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