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Der Sonntag bei Rock im Park 2012

Gelungener Festivalabschluss in Nürnberg

Nürnberg (bf)    Zwei anstrengende Tage liegen hinter den Festivalbesuchern. Für den Sonntag wurden noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert. Schließlich locken auch an diesem Tag große Namen die Fans zur Bühne.

Marilyn Manson bot dem diesjährigen Rock im Park-Festival einen würdigen Abschluss. Foto: Mailin Erlinger

Denn Anfang am Sonntag machte am frühen Mittag Tom Beck mit seiner Band (Fotos). Eigentlich ist er durch seine Schauspielkarriere bekannt. Als Kriminalhauptkommissar Ben Jäger löst Tom in „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ jede Menge Verbrechen. Doch der TV-Star macht auch hinter dem Mikrofon eine gute Figur. Er stellte bei Rock im Park sein Album „Superficial Animal“ vor. Trotz Regenwetter waren zahlreiche Fans gekommen und rockten zusammen mit dem Schauspieler.

Wer viel über Sex redet, hat meistens wenig: Demnach müssten die Bandmitglieder von Steel Panther (Fotos) seit Jahren abstinent leben, denn sie reden und singen eigentlich von nichts anderem. Sex, Frauen und Drogen sind die Hauptthemen ihrer Songs und ihrer Ansagen, ihre Bühnenperformance ein klischeehaftes Herumgepose. Doch mit ihrem Auftritt zwischen Parodie und Hommage von Bands wie Poison oder Möetley Crüe trafen sie genau den Humor der Zuschauer vor der Alterna-Stage.

Mit einem lauten Gitarrenriff meldeten sich Killswitch Engage (Fotos) zurück. Am Mikro sah man dabei niemand geringeren als Jesse Leach, der in den Anfangstagen der Band bereits als Sänger fungierte. Später wurde er von Howard Jones für 10 Jahre abgelöst und hat sich jetzt seinen Platz auf der Bühne zurückerobert. Kraftvoll zeigte sich die Band auf der Bühne, während im Publikum ordentlich gepogt und die Haarpracht geschwungen wurde.

Am Abend sorgten dann die Guano Apes (Fotos) für mächtig Stimmung. Bei ihren großen Hits wie „You can’t stop me“, „Big in Japan“ und „Lords of the boards“ fegte Sängerin Sandra Nasić so über die Bühne, als hätte die Band nie eine Pause eingelegt. Aber auch die neuen Songs vom aktuellen Album „Bel Air“ wurden vom Publikum frenetisch gefeiert.

Die fünf jungen Engländer der Citizens! (Fotos) hätten von ihrem Aussehen wohl fast besser in die 80er Jahre gepasst. Musikalisch irgendwo zwischen Wave-Pop, Indie und Elektro angesiedelt zeigt man sich hier mit einer frischen Bühnenshow. Diese Band ist, zurzeit, auf der Clubstage bestens aufgehoben. Dadurch, dass es die einzige Indoor Bühne ist, kam schnell Clubfeeling auf. Die Leute tanzten ausgelassen und lauschten den Klängen der Musik. Mit ihrer Hitsingle „True Romance“ kamen die Fans mehr und mehr aus sich heraus. Hier und da wurde sogar laut mitgesungen. Der anfängliche Faux pas, ihr Publikum mit den Worten "Hallo Rock am Ring" zu begrüßen ist schnell vergessen. Das passiert an diesem Wochenende vielen Bands, doch die Citizens bemerkten es und korrigierten sich. Sympathisch!

Mit Machine Head (Fotos) kündigen sich wahre Urgesteine auf der Alternastage an. Das Quartett aus den Staaten kommt zwar nur noch mit zwei Gründungsmitgliedern daher (Sänger Robert Flynn und Bassist Adam Duce), doch die Metaller haben nichts an Energie verloren. Das bewiesen sie mit dem 8 minütigem Opener „ I Am Hell“. Klarer Gesang und Geschrei wechselten sich im Set ab und hinterließen jede Menge verschwitzter Metalheads.

"What You Want", "Going Under", "The Other Side": Evanescence (Fotos) Sängerin Amy Lee startete gleich vom ersten Song an voll durch und nahm die Zuschauer für sich ein. Die Frontfrau wirbelte über die Bühne und gab nicht nur am Mikro, sondern auch am Keyboard alles. Bei Rock im Park ist die Band aus Little Rock, Arkansas bereits ein alter Hase. Sie spielten schon 2003, 2004 und 2007 auf dem Festival.

Die (vor)letzte Dröhnung des Abends gab es auf der Alterna-Stage von Motörhead (Fotos). "Bomber", "Damage Case" und "I Know How You Die" leiteten das 80minütige Konzert der Rocker ein. Und Lemmy tat wie immer das, was er am besten kann: Die Töne in seinen Bass kloppen, wenig Ansagen machen und die meiste Zeit hinter seinem Mikrofon stehen ohne sich groß zu bewegen.

Schaurig schön wurde es zum Abschluss von Rock im Park noch einmal mit Marilyn Manson (Fotos). Der exzentrische Sänger gab sich an diesem Abend so publikumsnah wie noch nie, setzte sich am Bühnenrand direkt auf die Boxen ganz nah zu seinen Fans. Man merkt: Scheinbar ist selbst Manson mit den Jahren etwas ruhiger geworden. Zu hören gab es Songs wie "The Dope Show", "mOBSCENE", "Personal Jesus", "The Beautiful People" und das Eurythmics-Cover "Sweet Dreams", dass immer noch für Gänsehaut-Feeling sorgt.

Die letzten Töne wurden gespielt, das Festival neigte sich dem Ende zu. Auf der Clubstage tanzten noch die letzten Feierwütigen zu den elektronischen Klängen von Lexy & K-Paul. Der Wettergott meinte es in den vergangenen Tagen sehr gut mit seinen Rockanhängern. Der vorhergesagte Regen blieb größtenteils aus. Der Großteil der Besucher verbrachte noch eine letzte Nacht auf dem Campingplatz, ehe es dann endgültig Zeit war Abschied zu nehmen. Tschüss Rock im Park, wir sehen uns nächstes Jahr wieder!



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