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The Sea

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Rezension



Datum: 22.05.2008

Reingehört bei The Sea

Now forever owns you (VÖ: 23.05.2008

Bad Oeynhausen (ml)    The Sea, eine Hamburger Band die nicht so klingt wie eine Hamburger Band, eine Band die einen ganz anderen Stil hat, eine Band die einfach nur wundervolle Musik macht.

Homepage von The Sea
The Sea bei OpenBeats


Wer sich noch an die openbeats-Radiosendung im offenen Kanal von Radio Herford mit mir als Co-Moderator Anfang Januar erinnern kann, weiß mit Sicherheit, dass schon dort ihr Lied "The Past" gespielt und von mir hoch gelobt wurde. Dies war das erste Mal, dass The Sea im Radio gespielt wurde.
Seit Januar hat sich einiges getan und so steht die Band mit ihrem ersten Album, welches am 23.05.2008 erscheint, in den Startlöchern.
Bevor man die CD in den Player schiebt beeindruckt auf alle Fälle erstmal das Artwork dieser. Allein aus zusammen geklebtem Papier und Pappe erkennt man ein großes Wohnhochhaus. Dies macht Appetit auf mehr.

Vom Albumopener "Now is forever new", der mit einem sehr langen instrumentalen Intro beginnt und auch als erste Single ausgekoppelt wurde, sollte man sich nicht abschrecken lassen. Irgendwann setzt auch der Gesang eines Sängers ein, der Stimmqualitäten zwischen Tom Smith (Editors) und dem anderen Smith, Robert James nämlich, von The Cure hat.
Auch die musikalische Einordnung ist anhand von "Now is forever new" schnell getroffen. Irgendwo zwischen Experimental-, Bombast-, Pop- und Indie-Rock sind die Klänge von The Sea angesiedelt.
Diese Musik, und das muss man ganz ehrlich sagen, gehört eher in die großen Arenen der Musikwelt, als in die kleinen Clubs. Wieso also nicht mal die 200 Gäste aus dem Knust gegen die 50.000 in der AOL Arena eintauschen? Man kann sich zumindest auch beim Anhören der folgenden Lieder, wie bspw. "Umbrella Factory" oder "Big Hello" sehr gut vorstellen, dass diese Musik auch auf einer großen Stadionrockanlage funktioniert. So kommt das Album sehr bombastisch daher und es ist auch gewollt.
Man möchte sich abheben von dem Indie-Rock, der in Hallen bis 2000 Menschen vielleicht noch funktioniert und lieber gleich etwas großes starten. Wer glaubt denn, dass Bands wie die Wombats, die Kilians oder selbst die Babyshambles ein Fußballstadion an Menschen rocken könnten, selbst wenn sie es füllen würden?
Kettcar, Tomte und auch Wir sind Helden würden es rein musikalisch schaffen. The Sea gehört mit Sicherheit in letztere Sparte, so klingt das Album so klar, wie bei den wenigsten Indie-Bands. Kein Ton wurde hierbei dem Zufall überlassen.
Mit teils sphärisch anmutenden Klängen, wie in "Let's run away" kriegt The Sea auch einen teils geheimnisvollen Klang hin. Wunderbar.
Kunst ist das Stichwort und das kriegt man hin. E-Gitarren, die sich eher nicht darauf konzentrieren die Lieder mit einem Akkordteppich zu hinterlegen, dies scheinbar dem Bass überlassen und sich selbst um alles kümmern, was ins Melodiöse hinein gehen soll, machen solche Klänge möglich.
Natürlich darf auch ausrechend Hall und Delay nicht fehlen. Die Übergänge in den Liedern sind so dezent gesetzt und ziehen sich auch teils so in die Länge, dass Vergleiche mit der showtechnisch und vor allen Dingen musikalisch grandiosen Blue Man Group hier nicht ausbleiben dürfen.

Anspieltipps auf diesem Album? Es gibt 13 Lieder, aber leider keine Anspieltipps. Jedes Lied ist genauso heiß und gut, wie die anderen. Diese Lieder sind auch alle so gut gemischt und produziert, dass einem zu keinem Zeitpunkt der Gedanke kommt, dass es sich hier bei einer eigentlich unbekannten Hamburger Band handelt, die mit dem Album, passend zum Bandnamen, auch erst ihr Debüt heraus gebracht haben.
Die Musik von The Sea ist hierbei genauso gut in den Charts platziert, wie auf einem Indie-Dancefloor in einem kleinen Schuppen, der sich zu Anfang der 80er noch darauf spezialisiert hat, Joy Division zu spielen.
Mein Prädikat: Absolut hörenswert und nun selbst auf MySpace begeben und anhören.

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Datum: 22.05.2008

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