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Datum: 28.02.2012

Telekom Streetgig mit Casper

Ein inneres Blumenpflücken vorm Märchenschloss

Stuttgart (me)    Ein rosa Schloss mit dicken roten Schleifen, pompöser Treppenaufgang, davor zwei Pferde: Doch anstatt Liebesgeschichte à la Disney mit Prinz und Prinzessin spielten sich im Erlebnispark Sensapolis in Sindelfingen ganz andere Szenen ab. Casper und seine Band feierten zusammen mit 800 Fans eine wilde Rap-Rarty.

Casper spielt in einem Märchenschloss. Foto: me

Die besten Bands, wo sie keiner erwartet: Der Slogan der Telekom Streetgigs ist Programm. Deichkind begeisterten bereits auf einer Fähre, Razorlight spielten im Steinbruch, andere Bands rockten schon einen Autofriedhof, einen
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Hörsaal und ein Gewächshaus. Nun holten die Telekom Streetgigs Casper in einen Freizeitpark. Als Support war Hip Hopper Muso mit am Start. Er galt bisher als Geheimtipp der Heidelberger Szene. Doch mit seinem Debütalbum, das im Herbst erscheint, dürfte Muso bald in aller Ohren sein. In Böblingen konnte er jedenfalls gleich von der ersten Sekunde an überzeugen. Obwohl er einem großen Teils des Publikums bisher noch nicht bekannt war, ließen sich die Zuschauer gleich von seinen Hits, wie Wachturm, Malibu Beach und Sieben mitreißen.


Der böse Wolf und seine Band

Um 20.30 Uhr ist es endlich soweit: Über die pompöse Schlosstreppe aus betreten Casper und seine Band die Bühne. Nebel verhüllt die Halle, die Musiker tragen düstere Wolfsmasken, durch deren Augen Scheinwerfer das Publikum anleuchten. Caspers altbekanntes Konzertintro fügt sich einfach perfekt in die traumhafte Kulisse ein und so mancher Besucher fühlt sich an seine Kindheit und die Geschichten über Rotkäpchen und den bösen Wolf erinnert. Nur, dass der böse Wolf damals nie gerappt hat. Mit "Der Druck steigt" startet Casper sein 80 minütiges Set und die Halle feiert sofort mit.


"Oh nein, ich sterbe in einem Freizeitpark für unter 11-jährige."

Egal, ob neue Songs von Caspers aktuellem Album XOXO oder einigen älteren Tracks – die Fans in Böblingen sind bei jeder Zeile textsicher dabei. Teilweise so textsicher, dass es Casper auf der Bühne mit der Angst zu tun bekommt. "Hier vorne ist ein Mädchen. Die sieht zwar ganz nett aus, aber die rappt so hart, dass ich Angst bekomme." "Blut sehen", "Casper Bumaye", "Auf und davon", "Unzerbrechlich", "Hin zur Sonne", das selten live gespielte "Die letzte Gang der Stadt" und "Alaska" folgen. Und auch emotionalere Tracks wie "Michael X" fehlten an diesem Abend nicht. Bei "Rock'n'Roll" fordert Casper die Menge dann zu einer Wall of Death auf und einige Minuten später sieht er selbst sein Leben einmal kurz an sich vorbeiziehen. Der Rapper stolpert, fällt fast von der Bühne. "Um Himmels Willen. Das war knapp. Ich dachte schon: Oh nein, ich sterbe in einem Freizeitpark für unter 11-jährige." Als Zugabe gibt Casper am Ende "So perfekt" zum Besten. Ein Songtitel, der das Konzert genau richtig beschreibt. "Ihr wart so perfekt heute. Es war mir ein inneres Blumenpflücken. Vielen Dank", verabschiedete sich Casper von der Bühne.

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Datum: 28.02.2012

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