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You are a shining light

Der Freitag bei Rock im Park 2011

Nürnberg (m2w)    Die Festivalsaison ist eingeläutet. Am vergangenen Wochenende wurde sie traditionell durch die Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park eröffnet. Wir waren für euch in Nürnberg bei Rock im Park dabei und haben euch bereits über das Wochenende auf unserer Facebook-Seite mit Infos direkt von den Bühnen unterhalten.

Bilder zum Festival
Der Samstag
Der Sonntag
Homepage von Rock im Park


Rock am Ring und Rock im Park sind Festivals, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwar haben beide Festivals das selbe Line-Up, jedoch sind die regionalen Gegebenheiten umso unterschiedlicher. Rock am Ring findet direkt am Nürburgring statt. Lange Laufwege und unberechenbares Wetter sind hier der Fall. Tagsüber kann sich allein die Rennstrecke auf bis zu 70-80 Grad aufheizen, nachts können hier die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken.
Rock im Park liegt dagegen in der Metropolregion Nürnberg-Erlangen-Fürth im Herzen einer Großstadt. Es ist das einzige mehrtägige Festival in Europa, welches so zentral gelegen ist und deswegen neben kurzen Laufwegen auch eine ausgesprochen gute Infrastruktur bietet.


You are a shining light

Es ist warm draußen im Volkspark Dutzendteich. Die meisten Besucher sind schon am Donnerstag angereist und haben bereits die erste Nacht schwitzend im Zelt verbringen müssen. Die Sonne geht früh auf und wer sich keinen Platz unter einem Baum gesichert hat kriegt diese voll ab auf sein Zelt. Temperaturen bis zu 40 Grad im Inneren sind keine Seltenheit. Aber an so einem Wochenende wird abgeschaltet, da sieht man auch über das gnadenlose Licht drüber hinweg.
Noch heißer wird es vor der Centerstage auf dem Zeppelinfeld, ein historisch negativ belasteter Ort, der vor 70 Jahren noch für die Propaganda des dritten Reiches eine Hauptrolle gespielt hat. In diesen Tagen geht jedoch mit der Musik auf den Bühnen und den weitestgehend friedlichen Besuchern vor diesen Bühnen eine Botschaft der Toleranz und des Friedens in alle Welt hinaus. So verschlägt es sogar eine große Reisegruppe aus Israel mit 120 Beteiligten in den Park.

Den passenden Soundtrack zum Wochenende liefert gleich zu Beginn eine Band, von der viele wohl eher dachten, dass es sie nicht mehr gibt: Ash. Ihren Songtitel Shining Light kann man an diesem Wochenende beim Wort nehmen. Denn die Sonne brannte nicht nur unerbittlich am Freitag, sondern auch am Samstag und am Sonntag. Nicht einmal kleinere Regenschauer konnten die Temperatur merklich senken. Im Gegenteil wurden diese frenetisch bejubelnd aufgenommen. Den 50.000 Campern und weiteren 5.000 Tagesbesuchern merkte man die Anstrengungen von Anfang an und so war es vielleicht deswegen gerade gut, dass gerade die Headliner zu zwei Dritteln eher ruhige Musik gespielt haben.

So blieb das Gedränge und Gedrücke im vorderen Wellenbrecherbereich der Centerstage gerade am Freitag aus. Hurts boten zwar eine sehr tolle Bühnenshow, da die Musik aber sehr poppig ist, durften sich die Festivalgänger zumindest auf der Centerstage noch ausruhen.


Seichter Pop auf der Center, harte Klänge auf der Alterna

Zu The Kooks, die einen der Festivalhöhepunkte boten, verausgabten sich die Centerstage-Gänger wohl am meisten und viele von ihnen blieben dort, wo sie waren, denn am Freitag war das Programm, je nach Bühne noch am homogensten zusammen gestellt. Ash, The Kooks und Coldplay für die einen, Disturbed, Korn und Rob Zombie für die anderen. The Kooks schien die große Hitze nicht zu stören und so haben sie sich auch verausgabt auf der Bühne. Neue, unveröffentlichte Songs inklusive.

Während The Kooks frenetisch gefeiert wurden, konnte man das von Söhne Mannheims nicht behaupten. Das Publikum klatschte zwar hier und dort, aber obwohl die Lieder ständig im Radio gespielt werden hat das Publikum sich nicht wirklich an der Performance beteiligt. Die Band an die Stelle ins Line-Up zu setzen ist auch eher suboptimal. Viele haben sich dann doch zu Disturbed (Fotos) an die Alternastage gewünscht, die ein lautes, knallendes Set gespielt haben. Hau-Drauf-Musik war dort der Fall. Neben Asylum und Stupify ist gerade ihre Zugabe Down with the Sickness frenetisch gejubelt worden.

Zurück an der Centerstage gibt es zwar ruhige Klänge, aber ebenso umjubelte und umtanzte Klänge mit Coldplay auf die Ohren. Riesige Luftballons die bei Berührung an der richtigen Stelle platzen und einen Konfettiregen freigeben ziehen die Besucher direkt auf die Seite der Band. Früh spielen Coldplay ihre Hits. Davon haben sie aber auch genügend, um sich über die gesamte Spielzeit zu retten. Es ist ihr erster Auftritt seit langer Zeit und so ist die Band noch frisch und die Park-Besucher die ersten, die neue Lieder der Band zu hören bekommen. Neben den üblichen Verdächtigen Clocks, Yellow, The Scientist, In My Place, Viva La Vida und Fix You, welches in keinem Set der Band fehlen darf gab es so auch die noch unveröffentlichten Lieder Major Minus, Princess Of China, Us Against The World, Hurts Like Heaven und Every Teardrop Is A Waterfall auf die Ohren. Letztere haben sich aber so in das Set eingefügt, dass es ohne die Ansagen von Chris Martin nicht groß aufgefallen wäre. Sie klangen einfach nach Liedern der Band des Ehemannes von Gwyneth Paltrow.
Unterstützt wurde das Ganze durch eine beeindruckende Lasershow sowie schönen Visuals und Animationen auf den Leinwänden. Für viele Besucher war das Konzert höchstwahrscheinlich der Höhepunkt des Festivals.

Auf der Alternastage gab es mit Korn (Fotos) hingegen weiter Rockmusik der härteren Gangart auf die Ohren. Besucher, die hier waren, konnten wohl nach dem Festival zu Recht behaupten völlig kaputt zu sein. Rob Zombie (Fotos) gab dem Tag auf der Alternastage mit seiner Rocky Horror Picture Show auf alle Fälle den würdigen Abschluss den er verdient hat - Albträume inklusive.

Morgen geht es dann weiter mit dem Samstag und dem Sonntag bei Rock im Park.

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